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5 Löwen fanden ein Zuhause
Bericht von den 42. Bayer. Amateurfilm-Festspielen 2021 (BAF)
02. - 03. Oktober 2021 in Sachsen b. Ansbach im „Haus der Bäuerin“
Der Film- und Videoclub Ansbach hatte bereits zum vierten Mal die Ehre, die Bayer. Amateurfilm-Festspiele (BAF) auszurichten. 1985 fanden die 6. Bayer. Amateurfilm-Festspiele (BAF) in Ansbach statt. Für die beiden darauffolgenden Ausrichtungen der 9. BAF im Jahre 1988 und der 14. BAF im Jahre 1993 wurde Gunzenhausen als Ausrichtungsort gewählt. Organisiert hatte das alles unser damaliger Clubleiter des Film- und Videoclubs Ansbach, Günter Laßmann.
Eigentlich werden die Bayer. Amateurfilm-Festspiele (BAF) immer 2 Wochen vor Ostern veranstaltet, aber wegen Corona wurden sie auf den Herbst verlegt. Der FVC Ansbach ließ als Veranstalter nur geimpfte, genesene und mit aktuellem PCR-Test getestete Besucher zu. Am Eingang wurden alle Personen- bzw. Impfdaten akribisch erfasst und jeder Besucher erhielt ein blaues Bändchen mit dem er sich ausweisen konnte. Trotz dieser Einschränkungen machten sich ca. 90 Personen auf den Weg nach Sachsen b. Ansbach, ins „Haus der Bäuerin“, das für zwei Tage im Mittelpunkt des bayerischen nicht kommerziellen Films stand. Insgesamt 18 Filme mit insgesamt 240 Min. Bruttolaufzeit der drei Regionen Franken, Ostbayern und Südbayern konnten endlich wieder „live“ bzw. als Präsenz-veranstaltung vor Publikum gezeigt werden.
Anton (Toni) Wallner übernahm als Juryleiter die Moderation. Ihm zur Seite standen Margot Kühn, Iris Lindemann, Klaus Menzer und Wolfgang Volker für die kurzfristig erkrankte Eva Schulmeyer.
In 4 Blocks mit je 4 - 5 Videos wurden die einzelnen Filme vorgeführt und von der Jury ausführlich besprochen. Nach jedem Filmblock wurden die Autoren nach vorne gebeten und die Paten der einzelnen Blocks (Aldi, Carola, Renate bzw. Agi) führten mit ihnen ein kurzes Autorengespräch mit Infos zu ihren Filmen. Der LFVB-Vorstand überreichte die BAF 2021-Urkunde sowie die LFVB-BAF-Teilnehmermedaille. Vom Ausrichter erhielten alle anwesenden Autoren eine liebevoll gestaltete Tüte mit verschiedenen Leckereien und Willkommensgeschenken.
Im verdunkelten Festsaal durften die Juroren auf der Bühne sitzen und konnten so über alle Zuschauer hinweg perfekt die Filme betrachten. Exzellente Bild- und Tontechnik machten die Vorführung zu einem cineastischem Erlebnis. Kaum wieder zu erkennen war der nüchterne Festsaal. Die Ansbacher Filmer hatten ihn mit viel Aufwand zu einem stilvollen, gemütlichen Kinosaal verwandelt.
Am Eröffnungstag gegen Mittag lud der 1. Bürgermeister, Herr Bernd Meyer, von der Gemeinde Sachsen, als Schirmherr dieser Veranstaltung, alle Autoren, Juroren und Filmfreunde zu einem kleinen Sektempfang mit Imbiss ein. Er war von den Filmen so begeistert, dass er bis zum späten Nachmittag blieb und sich am Sonntag zur Preisverleihung alle Preisträgerfilme nochmals ansah.
Fürs leibliche Wohl der Besucher war gesorgt. Bei Weißwürsten, Wienerle mit Kartoffelsalat, Leberkäse, Käse- und Gulaschsuppe sowie belegten Brötchen und Butterbrezen war für jeden Geschmack etwas dabei. Selbstgebackene Torten und Kuchen wurden ebenfalls angeboten.
Abends trafen sich alle Filmbegeisterten im italienischen Ristorante „Rossano“ zum gemütlichen Beisammensein und Gedankenaustausch. Wer wohl den großen Bayer. Löwen bekommt? Untereinander wurde viel diskutiert. Die Spannung stieg.
Am Sonntag ging es bei der festlichen Matinee weiter. Mit leisem Gesang und Gitarrenmusik begleitete der Musiker die anwesenden Gäste beim Sektempfang. Alle Anwesenden waren gespannt auf die Preisverleihung. Wer wird wohl einen Löwen bekommen und welcher Film erhält als bester Film - den Bayerischen Oscar - den großen Löwen, der vom Bayer. Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder gestiftet wurde ?
Die erste Laudatio hielt Iris Lindemann. Der 1. kleine Löwe ging an
Klaus Fleischmann, Hirschaid, für den Film „Der Bamberger Trompetenbischof“ vom Filmclub 88Nürnberg/Fürth.
Die zweite Laudatio hielt Klaus Menzer. Ein weiterer kleiner Löwe ging an
Ilke Ackstaller, Ebersberg, für ihren Film „Das Erbe des Douglas Tompkins“.
Nach der Preisverleihung wurden die beiden Siegerfilme nochmals angeschaut.
Nachdem wegen Corona auch die Weihnachtsfeier der Ansbacher Videofilmer ausgefallen war, nutzten die Ausrichter diesen festlichen Rahmen um ihre langjährigen Mitglieder zu ehren. Fritz Jordan, der Vizepräsident des Ansbacher Filmclubs, nahm die Ehrungen vor und überreichte Anni Bergauer für 25jährige Mitgliedschaft und 20 Jahre Präsidentin einem Rosenstrauß aus 20 bunten Rosen sowie eine Ehrenurkunde.
Edgar Zottmann - einer der Gründungsmitglieder des Ansbacher Filmclubs - wurde für 55 Jahre,
Wilhelm Müller für 50 Jahre
Horst Peter für 40 Jahre
und Ulrich Kalthoff für 20 Jahre, Mitgliedschaft geehrt.
Adalbert Becker zeichnete Anni Bergauer mit einer Urkunde und der goldenen Ehrennadel des Landesverband Film + Video Bayern e.V. (LFVB) für die Ausrichtung der 42. Bayerischen Amateurfilm-Festspiele (BAF) aus. Die drei Männer von der Technik, Fritz Jordan, Horst Peter und Hans-Peter Krupp, erhielten ebenfalls eine Urkunde und eine Ehrennadel für die Unterstützung, ihren Einsatz und das Engagement welches sie für den LFVB geleistet haben. Natürlich hob Aldi ihre aktuell gelungen technischen Leistungen wie die Präsentationen der Filmvorführung und die einwandfreie Tongestaltung im Saal hervor.
Nach der Pause wurde der 3. kleine Löwe vergeben.
Er ging an Erich Henke, Grafing, für den Film „3 Grad plus! Eindrücke vom Klimawandel im Kaukasus“. Die Laudatio hielt Margot Kühn. Nach der Übergabe vom kleinen Löwen bzw. Urkunde konnten die Zuschauer auch diesen Film nochmals erleben.
Der Landesverband Bayern hatte einen einmaligen und online geführten Gemeinschaftsfilm-wettbewerb mit dem Filmmotto „…gerade jetzt“ angeregt.
Fünf Filme wurden eingereicht, die Sieger sind ermittelt, bekannt gegeben und geehrt worden. Eine Videobotschaft eines jeden Filmpaten lief über die Leinwand. Alle Teams die keinen Geldpreis erhalten hatten, erhielten eine Urkunde mit Auszeichnung im Bilderrahmen übergeben.
Der 3. Preis in Höhe von 100 € ging an den Film „Starker Wille“ vom LFVB-Team, Monika Meyer, Jürgen Liebenstein, Wilfried Probst.
Den 2. Preis in Höhe von 200 € durften die Autoren des Film- u. Videoclubs Landshut, Filmwerkstatt, Annemarie und Reiner Urban für den Film „Steine“ entgegennehmen.
Das Siegerteam vom Münchner Film- und Videoclub wurde ebenfalls nach vorne zur Bühne gebeten und erhielt neben einer Urkunde ein Preisgeld in Höhe von 300 € für ihren 4minütigen Film „Projekt“.
Danach wurde der 4. kleine Löwe überreicht. Die Laudatio hielt das Jurymitglied Wolfgang Volker. Der kleine Löwe ging an Reiner Urban vom Filmclub Landshut, für seinen Film „50 Jahre Kunstverein - Die Schaufensteraktion“. Diesen 4. Löwenfilm konnten die Zuschauer anschauen.
Der Jugendpreis, ein Pokal und ein Preisgeld in Höhe von 70 €, für den besten Jugendfilm ging an den Autor Richard Wilde vom FVC Landshut für den Film „Aslama“. Der Preis wurde von Agi Fleischmann, LFVB Jugendreferentin, an die Patin Annemarie Urban, Filmclub Landshut, übergeben. Der Jugendfilm lief anschließend auf der Leinwand.
Der Ansbacher Film- und Videoclub hatte sich wieder für eine Publikumswertung entschieden. Jürgen Liebenstein, Clubleiter Filmclub Landshut, erstellte am Samstagabend am PC die Auswertung dafür. Der Schirmherr und 1. Bürgermeister von Sachsen b. A., Herr Bernd Meyer, sah es als große Ehre an, den Glaspokal an den Sieger der Publikumswertung persönlich zu überreichen. Der Autor, Erich Heuke, erhielt mit 90 % der Stimmen für seinen Film „3 Grad plus - Eindrücke vom Klimawandel im Kaukasus“ die beste Bewertung. Der Autor hatte in seinem Film sehr glaubwürdig und sachlich die gewaltigen Änderungen in der Natur geschildert und mit seinen Filmaufnahmen eindrucksvoll belegt.
Nun war es Zeit für den Höhepunkt der Filmfestspiele, für die Übergabe des Hauptpreis - den Bayerischen Oscar - für den besten bayerischen Film des Jahres.
Anni Bergauer hatte den Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder direkt angeschrieben, dass es für uns alle eine große Ehre wäre, wenn er bei dem Bayer. Amateurfilm-Festspielen (BAF) den „Großen Bayerischen Löwen mit Rautenschild“ persönlich an den Sieger überreichen würde. Leider bekam sie eine Absage. Als seine Vertreterin war inzwischen die Regierungsvizepräsidentin, Frau Dr. Kerstin Engelhardt-Blum, eingetroffen.
Aber unser Aldi hatte noch eine Überraschung vorbereitet. Er machte es richtig spannend und keiner wusste, was diese Überraschung sein sollte. Dann ging das Licht aus und Aldi sagte nur: „Film ab“. Plötzlich erschien auf unserer riesigen Leinwand der Bayer. Ministerpräsident, Dr. Markus Söder persönlich. Es war mucksmäuschenstill im Raum. Alle waren überrascht und gespannt.
Dr. Markus Söder meinte, manche denken bei Film immer nur an Hollywood oder die Filmfestspiele in Venedig oder Cannes, aber die Wahrheit ist, die besten Filme werden derzeit in Sachsen im Landkreis Ansbach vorgestellt...
Er bekannte sich als totaler Filmfan und gab zu, dass er früher mal beim Bayer. Rundfunk volontiert hat und der Impuls dazu war das Fernsehen, Film bzw. Filme zu machen.
(Das gesamte Video von Dr. Markus Söder, kann auf der Landesverbandsseite angesehen werden https://lfvb.de/bayerische-filmfestspiele/).
Damit hatte niemand gerechnet. Aldi, die Überraschung war Dir wirklich gelungen!
Den großen Bayerischen Löwen mit Rautenschild erhielt Marcus Siebler vom Filmclub Landshut, für seinen Film „Sinnlos“, überreicht von Frau Dr. Kerstin Engelhardt-Blum. Auch diesen Film konnten die anwesenden Besucher anschauen.
Langsam neigte sich die Veranstaltung dem Ende zu. Der Trailer für die 43. BAF wurde vom Amateurfilmclub Straubing vorgeführt. Adalbert Becker bat den zukünftigen Ausrichter, Herrn Karl-Heinz Maier, Clubleiter Amateurfilmclub Straubing, zu sich und Anni Bergauer überreichte mit ihrem Enkelsohn Sebastian symbolisch die BAF-Fahne des bayerischen Landesverbandes.
Anni Bergauer dankte allen, die zum Gelingen der diesjährigen Bayer. Amateurfilm-Festspiele 2021 beigetragen haben. Den Autoren für ihre Filme, der Jury für die Bewertung und überreichte an die Juroren als kleines Dankeschön was „typisch Fränkisches“ unseren guten Frankenwein und leckere Nürnberger Lebkuchen. Ein besonderes Danke ging an die Clubmitglieder und allen Helfern für die tatkräftige Unterstützung beim Aufbau und der Organisation der 42. Bayer. Amateurfilm-Festspiele 2021.
Sie wünschte allen Besuchern einen guten Nachhauseweg und ein Wiedersehen bei den nächsten 43. Bayer. Amateur-Filmfestspielen (BAF) in Straubing. Fahren Sie bitte vorsichtig und kommen Sie gut heim und vor allem bleiben sie gesund und gehen sie Corona aus dem Weg.
Eine gelungene, von allen Seiten hochgelobte BAF ging zu Ende. Es war für uns alle eine große Freude wieder „live“ unsere Filme zu sehen. Der menschliche Kontakt, der Austausch der Gedanken und Meinungen. Gemeinsam Filme anschauen und darüber diskutieren können. Der Bewertung der Jury lauschen und sich mit den Gewinnern der Löwen über ihre Preise freuen, das hatte uns allen sehr gefehlt.
Anni Bergauer
Vorsitzende
Film- und Videoclub Ansbach e.V.