Film- und Videoclub Ansbach

Filmseminar mit Sigi Menzel

Der Weg zum guten Film - Faszination zwischen Kunst und Handwerk

Für zwei Tage hatten die Mitglieder des FVC Ansbach den bekannten und in Filmerkreisen sehr geschätzten Programmgestalter, Cutter, Regisseur und Filmautor Sigi Menzel eingeladen, der 1969 seinen „filmischen“ Werdegang in der Filmproduktion des Bayerischen Rundfunks (Spielfilm und Dokumentation- ausgezeichnet mit vielen internationalen Preisen) begann.

 

 Wer im auf Bayern 3 im Fernsehprogramm des Dritten ab und zu mal „Bergauf – Bergab“ sieht, wird immer mit der Arbeit von Sigi Menzel konfrontiert werden. Er gehört dort zum Urgestein der Sendung (Schnitt und Regie) und scheut sich auch nicht im Rahmen seiner Arbeit mal extreme Wege wie z. B. mit einem Gleitschirm einzuschlagen um interessante Perspektiven zu bekommen.

 

Der auf höchstens 10 Teilnehmer begrenzte Workshop startete am Freitag, den 09. März pünktlich um 14 Uhr und endete erst kurz nach 22 Uhr.

Bereits um 9 Uhr fing dann der 2. Tag an und die interessierten Filmer ließen sogar das Mittagessen ausfallen (es gab nur Bratwurstsemmeln) um Zeit zu sparen, denn der Workshop bot einfach viele wichtige Informationen. Vom zuschauen der vielen kurzweiligen Filme bzw. zuhören und mitschreiben der Tipps und Anregungen endete das Seminar dann am 2. Tag um ca. 18 Uhr für die leicht ermatteten Filmer. Sehr positiv fanden die Ansbacher, dass der Referent bereits vorab sein Skript zum Nachlesen überlies.

Als Vorbereitung auf das Seminar hatten die Teilnehmer bereits Rohmaterial von Sigi Menzel für 2 kurze Sequenzen erhalten, aus dem je ca. 1-2 minütige Filme zu schneiden waren, die dann in der Gruppe besprochen wurden. Die Themen der Schulung beschränkten sich jedoch nicht nur auf Schnitt, sondern auch auf Bildgestaltung, Bildaufbau, Nachvertonung bzw. Dramaturgie, eben alles was nötig ist um einen guten Film zu drehen.

Der Film ist nur eine Weiterentwicklung der Geschichtenerzähler meinte Sigi Menzel, deshalb ist es wichtig Interesse beim Zuschauer zu wecken und zu halten. Das geht nur indem wir Spannung aufzubauen. Mind. 50 % des Films läuft über die Akustik und wenn diese geschickt eingesetzt wird, kann man damit auch mal kleinere Aufnahmeungenauigkeiten verstecken.

Er erklärte Begriffe wie z. B. „Plansequenz“ oder „Match Cut“ und warnte vor springenden Horizonten bzw. Bild- und Tonsprüngen. Auf alle Fragen und Probleme der Teilnehmer ging Menzel ruhig und sachlich ein bzw. gab Tipps zur Vermeidung. Manches war den Filmern zwar bekannt, anderes war neu und brachte den Filmautoren Anregungen zur Verbesserung ihrer Videos.

Ohne Zweifel eine gelungene Veranstaltung. Ich hoffe, wir Filmer werden diese Anregungen bei künftigen Filmprojekten richtig anzuwenden und umzusetzen.